125 Jahre in Valbert: Volksbank lädt zum Tag der offenen Tür

Valbert,16. September 2022

Die heutige Volksbank in Südwestfalen eG hat viele Wurzeln. Eine davon liegt in Valbert: Vor 125 Jahren gründeten Valberter Bürger nach den Grundsätzen von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen den Valberter Spar- und Darlehnskassen-Verein. Das Volksbank-Team in Valbert feiert dieses nicht alltägliche Jubiläum am 23. September 2022 von 10 bis 16 Uhr mit einem Tag der Offenen Tür in der Filiale an der Ihnestraße 10. Mitglieder, Kunden und Interessierte sind herzlich eingeladen zu einem abwechslungsreichen Programm mit Führungen, Glücksrad, einem Schätzgewinnspiel, Musik und vielem mehr.

Am 10. Oktober 1897 trafen sich Valberter Bürger, um nach den Grundsätzen von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen den Valberter Spar- und Darlehnskassen-Verein, als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht zu gründen. Zweck des Unternehmens war laut Gründungsprotokoll die „Erleichterung der Geldanlage und Förderung des Sparsinns“ sowie eine „Gewährung von Darlehen an die Genossen für ihren Wirtschaftsbetrieb“. Bei der Idee und dem Wirken des Vereins sollte nicht das Streben nach Gewinn, sondern die „Hebung der wirtschaftlich Schwachen“ und neben dem Streben nach materieller Förderung besonders auch die Rücksicht auf die „sittliche Hebung“ der Mitglieder maßgebend sein. In der Gründungsversammlung wählten 29 Mitglieder Wilhelm Plate zum „Vereinsvorsteher“, Adolf Loh zu seinem Stellvertreter und zu weiteren Mitgliedern des Vorstands Fritz Soennecken, Wilhelm Müller und Wilhelm Rötelmann.  Aus heutiger Sicht längst überholt, trafen sich tatsächlich nur Männer. Denn Frauen suchte man zu Kaisers Zeiten bei geschäftlichen Angelegenheiten meist vergebens. „Mit der Gründung der Spar- und Darlehenskasse halfen sich die Bürger im Prinzip selbst und schlossen eine Bedarfslücke für ihre damals aufstrebende Industriegemeinde“, sagt Volksbank-Vorstand Roland Krebs.
Der erste Rendant (Kassierer) des Spar- und Darlehnskassen-Vereins, August Hennemann, führte in seinem Haus in der Ihnestraße, neben seinem Kleinhandel mit Eisenteilen für Bauern und Handwerker, die „Dienst- und Kassengeschäfte“. Ihm wurde auch die Geschäftsleitung und Protokollführung übertragen, die er bis zu seinem Tod im Jahr 1904 innehatte. Das Betriebskapital des Vereins lag zu Beginn bei 20.000 Mark. Es war für die Mitglieder möglich, Einlagen ab einer Mark verzinslich anzulegen. Die Verzinsung lag bei dreieindrittel Prozent, während für ein Darlehen neben einer einmaligen Provision von einem halben Prozent ein Zinssatz von viereinviertel Prozent zu entrichten war. Die Höchstkreditgrenze lag bei 3.000 Mark – mit Genehmigung des Aufsichtsrates waren Darlehen bis zu 10.000 Mark möglich. Der Verein wurde in Valbert zunehmend beliebter. Fünf Jahre nach seiner Gründung zählte die Genossenschaft 106 Mitglieder. 1904 wurden die Diensträume in das Haus Sönnecken „Auf dem Hürwel (Hövel)“, heute „Im Alten Dorf“ verlegt. Hier blieb der Verein bis 1957. Die Spar- und Darlehnskasse nahm in diesen Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung, wurde jedoch durch die beiden Weltkriege und die Inflationszeit in den 1920er Jahren in ihrer Entwicklung immer wieder gehemmt. Dennoch nutzten immer mehr Bürger aller Berufsschichten die Kassengeschäfte und wurden Genossenschaftsmitglied. „Vielen Valbertern ist die Zeit der Spar- und Darlehnskasse, gerne auch liebevoll „Spadaka“ genannt, auf dem „Hürwel“ noch lange in guter Erinnerung geblieben“, sagt Roland Krebs.1957 war ein Meilenstein in der Geschichte, denn in der Ihnestraße 12 gab es das erste eigene Bankgebäude. Damit standen den Mitgliedern und Kunden nun Kassenräume zur Verfügung. Die gute Geschäftsentwicklung machte bereits 13 Jahre später einen Neubau erforderlich: im Jahr 1970 wurde ein Neubau auf dem Nachbargrundstück „Ihnestraße 10“ errichtet. 1974 einigten sich die Mitglieder in der Generalversammlung auf den neuen Namen „Volksbank Valbert eG“. Damit folgten sie einer Empfehlung des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken für ihre Mitgliedsinstitute. Im Jahr 2000 fusionierte die Volksbank Valbert mit der Volksbank Lüdenscheid-Halver und war fortan eine Zweigstelle der Volksbank in Lüdenscheid eG. Diese wiederum ging 2009 in einer weiteren Fusion in der neuen Volksbank im Märkischen Kreis eG auf, dem Vorläuferinstitut der heutigen Volksbank in Südwestfalen eG. Heute gehört die Filiale zum Vertriebsbereich (so genannter Teilmarkt)  Meinerzhagen – Valbert – Marienheide – Müllenbach unter der Leitung von Sebastian Vogt.

Multimediales Angebot aus Valbert

„Wir sind sehr stolz auf dieses Jubiläum und möchten uns mit unserem Tag der offenen Tür für 125 Jahre Zuspruch und Treue bei den Menschen bedanken“, sagt Teilmarktleiter Sebastian Vogt. Neben einem Unterhaltungsprogramm wird es auch Führungen durch die Räumlichkeiten der Volksbank geben. Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen haben die Filiale in Valbert auch in den Jahren seit dem Jahrtausendwechsel weiter geprägt. So ist im Frühjahr 2020 das Team des neuen KundenDialogCenters  (KDC) der Volksbank in die erste Etage der Filiale gezogen. Über das KundenDialogCenter bietet die Volksbank ihren Kunden und Mitgliedern eine mediale Beratung per Telefon und Videochat an. „Das Angebot trifft den Nerv der Zeit und die Bedürfnisse der Kunden, die selbst entscheiden wollen, wann, wo und wie sie ihre Bankgeschäfte erledigen“, erläutert Vorstand Roland Krebs. Viele Volksbank-Kunden wollen gerade bei komplexeren Finanzthemen nicht auf eine persönliche Beratung verzichten. Das KDC-Team hat in den vergangenen beiden Jahren von Valbert aus quasi Menschen deutschlandweit beraten. Eine Kundin hat sich sogar aus Portugal für eine persönliche Beratung gemeldet. Gerade in Zeiten der Corona-Kontaktbeschränkungen war ein wachsendes Kundeninteresse spürbar.  Besucherinnen und Besucher haben am Tag der offenen Tür die Möglichkeit, einen Blick in die Filiale und das KDC zu werfen und selbst die mediale Beratung zu testen. „Nähe und Kundenfreundlichkeit zeichnen noch heute die Volksbank in Valbert aus“, sagt Sebastian Vogt. „An diesem Anspruch hat sich in 125 Jahren nichts geändert.“

Pressekontakt

Patricia Langer - Volksbank in Südwestfalen eG