Zum dritten Mal hat die Volksbank in Südwestfalen eG den Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region – kurz EIVER – ausgelobt. Sieben Vereine und Institutionen aus dem Geschäftsgebiet, die sich aktiv für das Gemeinwohl einsetzen, teilen sich das Preisgeld in Höhe von 32.500 Euro. Als Schirmherren des Wettbewerbs begleiteten Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, und Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, die gestrige (25.08.21) feierliche Preisverleihung in Kreuztal.
Volksbank zeichnet sieben Vereine für großes Engagement aus
Kreuztal, 26. August 2021
In der zweimonatigen Bewerbungsphase für EIVER sind diesmal mehr als 90 Bewerbungen bei der Volksbank in Südwestfalen eingegangen. Die Bewerbungen wurden anschließend alle genauestens gesichtet und eine Vorauswahl für eine 14-köpfige Jury – bestehend aus Vertretern der Volksbank, des Aufsichtsrats, der Mitglieder und Kunden, der Südwestfalen Agentur und der Presse – getroffen. „Wir hatten es in diesem Jahr wieder nicht leicht, aus den zahlreichen wirklich tollen Bewerbungen die Gewinner auszuwählen. Wenn es nach mir gegangen wäre, müssten eigentlich alle einen Preis bekommen – setzt sich doch jeder auf eine mehr als bewundernswerte Weise für die Menschen und die Region ein. Nichtsdestotrotz hatte die Jury die Aufgabe, sich auf sieben Gewinner zu einigen. Ich finde, sie hat eine sehr gute Wahl getroffen“, sagte Volksbank-Vorstandssprecher Karl Michael Dommes bei der Preisübergabe, die unter Einhaltung der Coronahygienemaßnahmen im Kreuztaler Café Basico durchgeführt wurde. Überdies freue er sich darüber, dass man als Schirmherren für den diesjährigen EIVER-Preis die Landräte Andreas Müller und Marco Voge gewinnen konnte. „Keine Frage, die Coronapandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Trotzdem konnte ich in den vergangenen Monaten allerorts eine große Hilfsbereitschaft, gegenseitige Rücksichtnahme und Solidarität beobachten. In unserer Region leben viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die gerade in schwierigen Zeiten füreinander einstehen. Südwestfalen ist und bleibt eine echte Ehrenamtsregion“, sagte der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller. Ebenso sieht dies auch sein Kollege aus dem Märkischen Kreis, Landrat Marco Voge: „Die heute ausgezeichneten Vereine zeigen, dass es in Südwestfalen nicht an Menschen, Vereinen und Institutionen mangelt, die einen EIVER-Preis verdienen. Das ehrenamtliche Engagement ist in unserer Region einfach tief verwurzelt. Für mich ist klar: Wer in verschiedensten Bereichen seinen Dienst für die Gemeinschaft leistet, hat Wertschätzung verdient.“
Spontan hat der Zweitplatzierte – Aktionsgemeinschaft zur Förderung und Betreuung psychisch behinderter Menschen e. V. – bei der Preisverleihung verkündet, dass der Verein 2.500 Euro des Preisgeldes an die Flutopfer im Märkischen Kreis spenden wolle. Karl Michael Dommes kündigte an, dass weitere sieben Vereine, die es in die engere Auswahl, aber leider nicht auf das Treppchen geschafft haben, in den nächsten Tagen jeweils 500 Euro erhalten.
1. Platz: Stiftung Diakoniestation Kreuztal (10.000 Euro Preisgeld)
Die Stiftung Diakoniestation Kreuztal hat mit dem Projekt „Kreuztaler Mittagstisch“ den ersten Platz erreicht. Gegründet wurde der Mittagstisch vor 13 Jahren als Gemeinschaftsprojekt der vier evangelischen Kirchengemeinden Kreuztals. Bedürftige Menschen erhalten zweimal wöchentlich eine warme Mahlzeit, die vor Ort verzehrt wird. Dadurch ist der Mittagstisch ein Ort der Begegnung für Gäste und Helfer. Bislang wurden an 1.200 Tagen an mehr als 72.000 Menschen Mahlzeiten und Lebensmittel abgegeben. 45 ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich derzeit um die vielfältigen Aufgaben. Einige örtliche Supermärkte und Händler unterstützen mit Lebensmittelspenden. Während der Coronapandemie hat sich das Team daran gewöhnt, sich laufend an neue Vorgaben anzupassen. Dadurch musste die Küche zwar teilweise kalt bleiben, es gab aber immer Lebensmittelspenden für die Gäste.
2. Platz: Aktionsgemeinschaft zur Förderung und Betreuung psychisch behinderter Menschen e. V. (7.500 Euro Preisgeld)
Für die Aktionsgemeinschaft zur Förderung und Betreuung psychisch behinderter Menschen e. V. mit ihrem Projekt „Psychiatrie trifft Natur- und Artenschutz“ reichte es für den zweiten Platz. Ein Bienenprojekt zielt auf die Erhaltung von Bienen und den Schutz ihres Lebensraums. In Siegen-Trupbach wurden zwei Flächen in blühende Insektenwiesen verwandelt und ein Bienenstand errichtet. Das Ergebnis: ökologisch gewonnener Honig. Beim Apfel- und Anpflanzprojekt stellt die Aktionsgemeinschaft Besitzern von nicht bewirtschafteten Apfelbäumen selbst hergestellte Kisten und gegebenenfalls auch fleißige Hände für die Ernte zur Verfügung. In einem nächsten Schritt wird das Obst zu Apfelringen und Saft verarbeitet. Mit einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit soll die Ausgrenzung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung entgegengewirkt werden.
3. Platz: Caritasverband für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e. V. (5.000 Euro Preisgeld)
Der Caritasverband für Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e. V. wird in diesem Jahr für IT-Spenden für einkommensschwache Familien mit einem dritten Platz ausgezeichnet. Das Projekt bietet Menschen die Möglichkeit, ihre noch gut erhaltenen, aber nicht mehr benötigten Endgeräte wie Laptops und Tablets für einkommensschwache Familien zu spenden. Nachdem Mitarbeitende des Caritasverbands die Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft, vorhandene Daten gelöscht und ein passendes Betriebssystem installiert haben, können die Beratungsstellen und die youngcaritas Familien die Endgeräte kostenfrei zur Verfügung stellen. Da auch ohne Corona-Lockdown und Homeschooling solche Geräte für die Familien für Bildung notwendig und bei weitem nicht selbstverständlich sind, ist das Projekt langfristig angelegt. Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sollen damit bessere Bildungschancen bekommen. Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Geld- und Sachspenden.
4. Platz: AWO Marienheide (2.500 Euro Preisgeld)
Hei-Ko-Werk – so lautet der Name des Projekts, mit dem sich die AWO Marienheide beworben hat. Die Abkürzung steht für MarienHEIder-KOoperations-WERKstatt. Hier sollen nach der Planungs- und Aufbauphase junge Erwachsene unter professioneller Anleitung auf eine Berufsausbildung, Arbeit oder schulische Weiterbildung vorbereitet werden. Ein entsprechendes Vokabular wird vermittelt, sozialer Umgang geübt, Sorgfalt, Sicherheitsbewusstsein und Zuverlässigkeit werden trainiert und mathematische Fähigkeiten gestärkt. Der Fokus liegt auf Fähigkeiten, nicht auf Defiziten! Angesprochen sind junge Geflüchtete zwischen 18 und 27 Jahren, deren Deutschkenntnisse für eine Ausbildungs- oder Arbeitsaufnahme noch nicht ausreichen. Geplant sind sechs- bis zwölfwöchige Kurse in den Bereichen Metall- und Holzbereitung, Farb- und Textilgestaltung sowie Elektrik. Aktionen am Nachmittag stehen auch den örtlichen Jugendlichen offen. Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen haben so ebenfalls die Möglichkeit, verschiedene Handwerksbereiche kennenzulernen.
4. Platz: Qulturwerkstatt e. V. (2.500 Euro Preisgeld)
Für das Projekt „Das Q – Ein Dritter Ort der Qulturwerkstatt“ erhält die Qulturwerkstatt e. V. den vierten Platz. Der Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Kulturangebot im ländlich gelegenen Netphen zu erweitern. Sein Ziel: ein Kultur- und Begegnungsort im historischen Zentrum von Netphen-Deuz. Die Initiatoren nennen diesen Ort das „Q“. Das Q soll ein Ort der Kultur und Begegnung werden, ein Ort des Erlebens und Gestaltens, ein Ort, der mit den Menschen wächst und an dem die Menschen wachsen. Die Besucher sollen die Erfahrung von Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft mit in ihren Alltag nehmen und das Q soll zur „Qeimzelle“ für eine nachhaltige kulturelle und soziale Entwicklung werden.
4. Platz: TuS Versetal 1892 e. V. Abteilung Turnen (2.500 Euro Preisgeld)
Mit dem vierten Platz hat es das Projekt „Bewegungs-Tipps für die Turnfrösche / Adventskalender mit Bewegungstipps / Bewegungs-Videos“ der Turnabteilung des TuS Versetal 1892 e. V. auf das Siegertreppchen geschafft. Als der Werdohler Verein im März 2020 seinen Trainingsbetrieb coronabedingt einstellen musste, waren vor allem die Mädchen und Jungen der Turnfrösche traurig. Übungsleiterinnen und Vorstand kamen auf die Idee, die Kinder und ihre Familien täglich mit Bewegungstipps zu versorgen. Über Facebook und WhatsApp wurden die Tipps bis zu den Sommerferien veröffentlicht. Mit dem zweiten Lockdown wurde ein Adventskalender mit 24 Türen nach dem gleichen Prinzip erstellt. Seit Januar erhalten die Turnfrösche mittwochs über ihre WhatsApp-Gruppen Turn-Videos der beiden Übungsleiterinnen. Damit konnte der Zusammenhalt gefördert werden und die Tage mit Leben und Spaß gefüllt.
Corona-Sonderpreis: SGSH Dragons e. V. (2.500 Euro Preisgeld)
Diesmal wird mit dem zusätzlichen Corona-Sonderpreis eine Initiative ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise den Herausforderungen der Pandemie gestellt hat: Geehrt wird das Projekt „Sportcamp für Flüchtlingskinder“ der SGSH Dragons e. V. Der Handballverein in der Stadt Halver und der Gemeinde Schalksmühle bietet zweimal jährlich in den Schulferien ein Handballcamp für Schüler an. 2020 nutzte der Verein seine Erfahrung, um Flüchtlingskinder unter dem Motto „Integration durch Sport“ ein solches Camp zu bieten. Das Projekt richtete sich an Flüchtlingskinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, die vom Kooperationspartner „Netzwerk Flüchtlingshilfe“ der Gemeinde Schalksmühle angesprochen wurden. Wegen der Pandemie wurde das Angebot von den Oster- auf die Herbstferien verschoben. Unter Einhaltung strenger Hygieneregeln wurde ein täglicher Fahrdienst und das Sportprogramm organisiert. Ein kompetentes und engagiertes Trainer- und Betreuerteam verhalf den Mädchen und Jungen zu einigen sportlichen Tagen in der Gemeinschaft. Inmitten der Pandemie wurde damit nicht nur ein sicheres Zusammentreffen ermöglicht, es brachte auch Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft zusammen und legte so die Basis für Verständigung und gegenseitige Toleranz.
Zusammensetzung der Jury:
Vertreter der Presse:
Martin Krigar (Märkischer Zeitungsverlag)
Johannes Rothmaler (Siegener Zeitung)
Vertreter der Region Südwestfalen:
Marie Ting (Südwestfalen Agentur GmbH)
Vertreter der Volksbank in Südwestfalen eG:
Karl Michael Dommes (Vorstandssprecher)
Jens Brinkmann (Vorstandsmitglied)
Prof. Dr. Ing. Sven Keller (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank in Südwestfalen)
Vertreter der Mitglieder der Volksbank in Südwestfalen eG:
Jan Bondke, Marienheide
Christa Dickel, Herscheid
Dr. Tim Christian Elkar, Neunkirchen
Carsten Hoffmann, Neuenrade
Hannelore Honig, Freudenberg
Heike Klöckner, Netphen
Wolfgang Narjes, Kreuztal
Helmar Roder, Altena-Dahle
Inhalt des Wettbewerbs:
EIVER will Projekte von Vereinen und gemeinnützigen Institutionen, die in einer der nachfolgenden Kategorien sind, würdigen:
· Perspektive bieten: Engagement in den Bereichen Integration, Bildung, Qualifikation, Wissenstransfer, Ehrenamtsförderung, Leistungsmotivation und Sport
· Zukunft gestalten: Engagement in den Bereichen Klima-, Natur- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Denkmal- und Brauchtumspflege, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und Prävention, Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz
· Zusammenhalt fördern: Engagement in den Bereichen Jugend- und Altenhilfe, Demografie, Alter und Hospiz, Pflege, Sorgende Gemeinschaften
· Hände reichen: Engagement in den Bereichen Inklusion, Kultur, Völkerverständigung und Friedensarbeit
· Menschlichkeit zeigen: Engagement in den Bereichen Demokratie, Menschenrechte, Partizipation, Gleichstellung, Engagementförderung und Beteiligungskultur
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