Der Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. ist für sein herausragendes Engagement im Rahmen seines Projekts „Hörst du mich? – Hilfe für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern“ von der Volksbank in Südwestfalen eG für den Deutschen Engagementpreis 2020 nominiert worden. Im vergangenen Jahr hatte der Caritasverband mit diesem Projekt den Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region – kurz EIVER – der Volksbank gewonnen.
Caritasverband Siegen-Wittgenstein für Deutschen Engagementpreis nominiert
Siegen, 8. April 2020
Schon bei der Preisverleihung im Juni 2019 lobte Laudator Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur: „Die EIVER-Jury ist überzeugt, dass das Projekt in seiner Ausrichtung ein völlig neues Angebot im Kreis Siegen-Wittgenstein darstellt und sicher ein Leuchtturm-Projekt für andere Kreise und Kommunen sein kann.“ Jetzt hat der Caritasverband die Chance bei der Preisverleihung des Deutschen Engagementpreises am 3. Dezember 2020 in Berlin ein weiteres Mal geehrt zu werden. Auf die Gewinnerinnen und
Gewinner in fünf Kategorien warten Preisgelder in Höhe von je 5.000 Euro. Über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis stimmen im Herbst die Bürgerinnen und Bürger online ab.
Matthias Vitt, Vorsitzender des Caritasverbands, erläutert das Projekt: „Wenn ein Elternteil lebensbedrohlich erkrankt ist, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie. Eltern und Angehörige sind selbst stark belastet und wissen oft nicht, wie sie in einer solchen Situation mit den Kindern und Jugendlichen umgehen sollen.“ Seit 2017 werden deshalb betroffene Familien von seinem Verband durch das Projekt „Hörst du mich“ beraten und begleitet. Die Familien erhalten Beratung und Informationen zu praktischen Hilfen, Anregungen und Ermutigung zu offenen Gesprächen, Anträgen bei Krankenkassen und psychosoziale Begleitung. Speziell geschulte ehrenamtliche Hospizmitarbeiter stabilisieren als Familienbegleiter den Alltag und stehen besonders den Kindern und Jugendlichen zur Seite. Angehörige und Bezugspersonen sollen in die Begleitung mit einbezogen werden. Matthias Vitt betont: „Werden die betroffenen Kinder nicht in den Veränderungsprozess mit einbezogen, entstehen häufig Schuldgefühle, Verhaltensauffälligkeiten und Angststörungen.
Bei circa 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen kommt es zu psychischen Verhaltensauffälligkeiten, wenn nicht auf ihre Bedürfnisse in dieser Situation adäquat eingegangen wird. Erfahren sie hingegen eine offene, situationsangemessene und über den Tod hinausgehende Begleitung, kann es ihnen gelingen die enorme Belastungssituation und den Verlust des Elternteils nicht traumatisch, sondern altersentsprechend zu bewältigen. So haben Kinder eine Chance den Verlust in ihr Leben zu integrieren und ein gesundes Leben zu
führen.“ In den ersten zwei Jahren konnte 16 Familien und 35 Kindern und Jugendlichen geholfen werden. Für Erzieher, Lehrer und andere Berufsgruppen bietet der Dienst Beratung und Fortbildung an. Er arbeitet in Netzwerken mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, mit Kinderärzten und Therapeuten zusammen.
„Wir hoffen nun, dass die Jury des Deutschen Engagementpreises dem Projekt des Caritasverbands Siegen-Wittgenstein einen ähnlich hohen Stellenwert beimisst wie wir es getan haben“, unterstreicht Karl Michael Dommes, Vorstandssprecher der Volksbank in Südwestfalen. „Aber schon die Teilnahme am Deutschen Engagementpreis ist für freiwillig Engagierte eine Würdigung ihres Engagements und außerdem eine gute Gelegenheit, ihr Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen.“
Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Er würdigt das freiwillige Engagement von Menschen in unserem Land und all jene, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen unterstützen. Über 700 Wettbewerbe und Preise gibt es in Deutschland für freiwilliges Engagement. Sie können ihre Preisträgerinnen und Preisträger für den Deutschen Engagementpreis nominieren. Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern.
Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen des Dritten Sektors sowie von Experten und Wissenschaftlern in Deutschland. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung
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