Volksbank lobt zum zweiten Mal Preis für Engagement und Ehrenamt aus

Lüdenscheid / Siegen / Meinerzhagen, 5. Juni 2019

Sechs EIVER-Gewinner im Rahmen der Vertreterversammlung ausgezeichnet

Nach 2017 wird in diesem Jahr zum zweiten Mal der Preis für Ehrenamt, Ideen, Verantwortung und Engagement in der Region – kurz EIVER – von der Volksbank in Südwestfalen eG ausgelobt. Die Bewerbungsphase endete am 15. Mai. Sechs Vereine und Institutionen aus dem Geschäftsgebiet, die sich aktiv für das Gemeinwohl einsetzen, teilen sich das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro.

„Mit dem EIVER-Preis möchten wir als Volksbank die Arbeit in den vielen Vereinen und Institutionen im Geschäftsgebiet würdigen, die sich tagtäglich durch ihr außergewöhnliches soziales und bürgerliches Engagement auszeichnen“, so Volksbank-Vorstandssprecher Karl Michael Dommes. Erstmals habe man im Jahr 2017, zum 100. Geburtstag der Volksbank im Märkischen Kreis diesen Preis ausgelobt. Nun, zwei Jahre und eine Fusion später, wurde nicht nur die Anzahl der Siegerplätze, sondern auch das Preisgeld nahezu verdoppelt. Nicht weniger als 30.000 Euro teilen sich die sechs Erstplatzierten. In 2017 gab es bei drei Platzierungen noch 17.500 Euro „In den letzten Monaten der EIVER-Bewerbungsphase sind zahlreiche spannende Projekte eingereicht worden – doch am Ende musste sich die Jury auf die sechs Besten einigen. Angesichts der Vielzahl an hervorragenden Bewerbungen eine wirklich nicht einfache Aufgabe“, weiß der Vorstandssprecher. Die Jury, die sich aus Vertretern der Politik, Medien und der Volksbank zusammensetzt, traf sich dazu Ende Mai, um die Gewinner zu ermitteln. Im Rahmen der Vertreterversammlung am 4. Juni in Meinerzhagen, wurden schließlich nachfolgende Vereine und Institutionen geehrt und erhielten vom Vorstand der Bank und Laudator Winterberg (Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur) die Preisgelder:

1. Platz: Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. (10.000 Euro Preisgeld)

Der Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. hat mit dem Projekt „Hörst du mich? – Hilfe für Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern“ den ersten Platz erreicht. Wenn ein Elternteil lebensbedrohlich erkrankt ist, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie. Eltern und Angehörige wissen oftmals nicht, wie sie in einer solchen Situation mit den Kindern und Jugendlichen umgehen sollen. Seit 2017 werden betroffene Familien durch das im Kreis Siegen-Wittgenstein ansässige Projekt „Hörst du mich?“ beraten und begleitet. Speziell geschulte ehrenamtliche Hospizmitarbeiter stabilisieren als Familienbegleiter den Alltag und stehen besonders den Kindern und Jugendlichen zur Seite. Bisher konnten bereits 16 Familien und 35 Kinder und Jugendliche beraten und begleitet werden, sowohl während der Erkrankungsphase und über den Tod des Elternteils hinaus.

2. Platz: AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe (7.500 Euro Preisgeld)

Für den Bürgerservice Brückenbauer (Lotsen für finanziell Benachteiligte) des AWO Kreisverbands Siegen-Wittgenstein/Olpe reichte es für den zweiten Platz. Es handelt sich hier um ein offenes, kostenfreies Beratungsangebot für Menschen aus den Kreisgebieten Siegen-Wittgenstein und Olpe und leistet Hilfe bei alltäglichen Problemen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter decken – nicht zuletzt durch intensive vorherige Schulungen – ein vielfältiges Themenspektrum ab: Von finanziellen Schwierigkeiten, Problemen mit Behörden, Fragen zu Wohn- und Kindergeld über Grundsicherung und Elterngeld bis hin zur Moderation zwischen Vermieter und Mieter. Ziel der Brückenbauer ist die kostenfreie unbürokratische Hilfe für Menschen, die häufig auch finanziell benachteiligt sind.

3. Platz: KlimaWelten Hilchenbach e.V. (5.000 Euro Preisgeld)

Der Thementreffraum in den KlimaWelten Hilchenbach e.V. wird in diesem Jahr mit einem dritten Platz ausgezeichnet. Denn mit den KlimaWelten ist mitten im Zentrum Hilchenbachs im ehemaligen Gebäude der Florenburgschule ein außerschulischer Lernort mit Erlebnis- und Informationsangeboten rund um den Klimaschutz entstanden. So können in der KlimaKüche heimische Kräuter erkundet und die gemeinsame Zubereitung von saisonalen und regionalen Gerichten erlebt werden. Kleine und große Forscher führen im KlimaLabor Experimente zu den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels durch. Verschiedene Programme, die die komplexen Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur und Technik und deren Auswirkungen auf das Klima thematisieren, können von Schulen und KiTas gebucht werden. Daneben haben auch andere Besuchergruppen Gelegenheit, sich mit den Themen Klima- und Umweltschutz auseinanderzusetzen. So wurde bereits 2015 das erste Repair Café im Kreis Siegen-Wittgenstein eröffnet.

4. Platz: Gemeinnützige Qualifizierungs- und Weiterbildungsgesellschaft des HV Achenbach gGmbH (2.500 Euro Preisgeld)

Für die Förderung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit der neuen Form der E-Mobilität – genauer für das Projekt „E-Mobilität durch den Achenbach-Coin – Das Ehrenamt stärken“ – wurde die Gemeinnützige Qualifizierungs- und Weiterbildungsgesellschaft des HV Achenbach gGmbH mit dem vierten Platz belohnt. Besonders wichtig ist die Vernetzung mit den Schulen. Hier soll in einer engen Kooperation die soziale Komponente durch das Belohnungssystem S-Coin etabliert werden. Hilfe im Garten, Besorgungen jeglicher Art tätigen, Straßen und Plätze reinigen – das sind nur einige der Beispiele, für die Lehrer Kindern und Jugendlichen S-Coins gutschreiben können. Mit diesen S-Coins wiederum können sie dann E-Bikes, E-Mofas oder Waren aus dem Sozialkaufhaus erhalten. Ziel ist es, mit dem Belohnungssystem eine positive Verstärkung sozialen Verhaltens und Engagements zu erreichen. Das Punktesystem ist aber nicht nur auf Schüler begrenzt. Es steht auch Ehrenämtlern und anderweitig sich sozial engagierenden Personen offen. Ganz nebenbei wird mit der ehrenamtlichen Hilfe der Kontakt zwischen Anwohnern und Zugezogenen deutlich erhöht.

5. Platz: AWO-Ortsverein Marienheide/AWO-Bildungs-Centrum (ABC) (2.500 Euro Preisgeld)

Für das Projekt „Erhaltung des AWO-Bildungs-Centrum (ABC) Marienheide“ erhält der AWO-Ortsverein Marienheide den fünften Platz. Das AWO-Bildungs-Centrum (ABC) ist ein Ort für Geflüchtete (Asylsuchende, Asylbewerber, Geduldete und anerkannte Flüchtlinge) sowie für längere oder für kürzere Zeit Zugewanderte, die in Marienheide und Umgebung leben. Das ABC in der Ortsmitte von Marienheide ist vor allem eine Bildungsstätte, um in erster Linie Deutsch zu lernen sowie unterschiedlichste Hilfe und Beratung zur Bewältigung des alltäglichen Lebens zu finden. Das ABC fungiert als Drehscheibe für Initiativen, einer zunehmenden Anzahl von Ehrenamtlern und Helfern aller Altersgruppen, um große und kleine gemeinschaftliche Projekte zu planen und umzusetzen. Durchgeführt werden beispielsweise reguläre Integrationskurse, Nachhilfe für Grund-, Regel- und Berufsschüler, die Organisation und Vernetzung von ehrenamtlichen Patenschaften, Sprachkurse in Deutsch und Englisch, Unterstützung in sämtlichen alltäglichen Geschäftsangelegenheiten (von der Kontoeröffnung über Miete bis hin zu Telefon und Internet), Hilfestellung beim Umzug von der Notunterkunft in eine eigene Wohnung und die Vermittlung in den Arbeitsmarkt inklusive Hilfe bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.

6. Platz: SuS Beckum/ Spiel- und Sportverein 1920 Beckum e.V. (2.500 Euro Preisgeld)

Mit dem sechsten Platz hat es das Projekt „Multifunktionssportheim – Fit sein – (Sport – Spiel – Gesundheit – Gemeinschaft – Sozialkompetenz) für alle (Bauplanung)“ des SuS Beckum noch auf das Siegertreppchen geschafft. Der Verein hat ein Konzept für ein Multifunktionssportheim erarbeitet, in dem alle nur denkbaren Aktivitäten unter der Überschrift „Fit sein“ stattfinden können. Der Ort soll zukünftig sowohl sportlichen als auch sozialen Anforderungen gerecht werden. Es soll ein Treffpunkt entstehen, an dem sich Alt und Jung, Deutsche und Nichtdeutsche, Frauen und Männer, Behinderte und Nicht-Behindert gemeinsam an ihrer sportlichen, geistigen, sozialen und gesundheitlichen Fitness arbeiten können. Darüber hinaus sollen gesundheitspräventive Maßnahmen in Form von Seminaren und Informationsveranstaltungen interessierten Menschen aller Altersklassen im Stadtgebiet nahegebracht werden. Vom ergonomischen Arbeiten in der Schule und im Job bis hin zum „altersgerechten Sport zur Primär- und Sekundärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen“ ist für jeden etwas dabei. Auch der Austausch mit anderen Vereinen soll dank des Multifunktionsheims intensiviert und so nicht zuletzt auch das Zusammenleben im Dorf weiterentwickelt werden.

Die Jury setzte sich zusammen aus:

Prof. Dr. Ing. Sven Keller (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank in Südwestfalen),
Karl-Michael Dommes (Volksbank Vorstandssprecher),
Norbert Kaufmann (Volksbank Vorstandssprecher),
Thomas Gemke (Landrat Märkischer Kreis),
Andreas Müller (Landrat Kreis Siegen Wittgenstein),
Martin Krigar (Chefredakteur Lüdenscheider Nachrichten),
Johannes Rothmaler (Geschäftsführer Siegener Zeitung),
Hubertus Winterberg (Geschäftsführer Südwestfalen Agentur)
sowie als Stellvertreter der Mitglieder der Volksbank in Südwestfalen: Jan Bondke, Dr. Tim Christian Elkar, Dr. Stefan Glocke, Carsten Hoffmann, Hannelore Honig, Heike Klöckner, Wolfgang Narjes und Helmar Roder

Inhalt des Wettbewerbs:

EIVER will Projekte von Vereinen und gemeinnützigen Institutionen, die in einer der nach-folgenden Kategorien sind, würdigen:

  • Perspektive bieten: Engagement in den Bereichen Integration, Bildung, Qualifikati-on, Wissenstransfer, Ehrenamtsförderung, Leistungsmotivation und Sport
  • Zukunft gestalten: Engagement in den Bereichen Klima-, Natur- und Umwelt-schutz, Nachhaltigkeit, Denkmal- und Brauchtumspflege, Wissenschaft und For-schung, Gesundheit und Prävention, Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz
  • Zusammenhalt fördern: Engagement in den Bereichen Jugend- und Altenhilfe, Demografie, Alter und Hospiz, Pflege, Sorgende Gemeinschaften
  • Hände reichen: Engagement in den Bereichen Inklusion, Kultur, Völkerverständi-gung und Friedensarbeit
  • Menschlichkeit zeigen: Engagement in den Bereichen Demokratie, Menschenrech-te, Partizipation, Gleichstellung, Engagementförderung und Beteiligungskultur

Pressekontakt

Benjamin Sekavcnik - Volksbank in Südwestfalen eG
Patricia Langer - Volksbank in Südwestfalen eG